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Bedeutung des Gürtels in Märchen und Sagen

Anders als in der Mythologie taucht der Gürtel in Märchen und Sagen als Umschreibung bestimmter Lebensumstände auf. Ihn an- oder abzulegen ist hier häufig mehr als ein modischer Gag. Die bekanntesten Gürtel aus dieser geheimnisvollen, häufig nur mit Andeutungen arbeitenden Welt sind:

Der Gürtel als Zeichen von Stolz und Selbstbewusstsein

Im bekannten deutschen Heldenepos „Das Nibelungenlied“ verfügte die isländische Königin Brünhild über mannhafte Kräfte, wenn sie ihren Gürtel trug. Diesen Umstand nutzte sie nicht nur im sportlichen Wettkampf mit König Gunther, sondern auch in ihrer Hochzeitsnacht: statt ihrem siegreichen Gemahl den Beischlaf zu gestatten, knüpfte sie ihn gefesselt an einem Wandhaken auf. Erst, nachdem Siegfried ihr den Gürtel im Zweikampf abgenommen hatte, konnte Gunther die Ehe vollziehen. Vergleicht man die Schilderungen des heroischen „Nibelungenliedes“ mit der ihm zugrunde liegenden Sagensammlung wird die symbolische Bedeutung des geheimnisvollen Gürtels deutlich: Der altnordische Erzählstoff spricht sehr direkt davon, dass Brünhilds Stärke an ihre Jungfräulichkeit gekoppelt ist. Der zwischen ihr und Siegfried stattgefundene „Zweikampf“ dürfte demnach ein Machtgerangel ganz anderer Art gewesen sein – in dessen Verlauf nicht körperliche Kraft sondern innere Stärke verloren gegangen ist.



Der Gürtel als Vorbote einer bedeutsamen Veränderung

Der unsachgemäße Einsatz eines Gürtels hätte das entflohene Schneewittchen fast das Leben gekostet. Mit den Worten „Komm, ich will dich einmal ordentlich schnüren...“ schritt die als bäuerliche Handelsfrau verkleidete Königin im Haus der sieben Zwerge zur Meucheltat. Dem arglosen Schneewittchen blieben angesichts dieser dominanten Aufforderung erst die Worte und dann die Luft weg. Folgt man der Deutung, dass die Märchenheldin die Verkörperung der weiblichen Entwicklung ist, kommen ihre Begegnung mit der Stiefmutter und das Sinnbild vom eingeschnürten Leib einer Auseinandersetzung mit einem verdrängten Lebensabschnitt gleich.



Der Gürtel als nach außen getragene Lebensfreude

Eine fast liebenswürdige Dreistigkeit erlaubte sich ein armes, aber gewitztes und letztlich tapferes Schneiderlein. Nachdem es sein Pflaumenmusbrot erfolgreich gegen sieben naschhafte Fliegen verteidigt hatte, ließ es die ganze Welt von dieser Heldentat wissen. Seine vielversprechende Leibbinde trug die Aufschrift „7 auf einen Streich“ und brachte ihm manche unliebsame Aufgabe ein. Anders als die meisten Helden machte ihn die darauf folgende Hochzeit mit der Prinzessin jedoch nicht glücklich. Auch diese spaßige Variante nimmt den Gürtel nicht wörtlich. Er steht hier für zur Schau getragene und mit Witz gepaarte Lebensfreude, die von der Umwelt nicht deutlich genug hinterfragt und entsprechend falsch gedeutet wird. Der Held, der weder einer ist noch einer sein will, sieht sich in eine Rolle gedrängt, aus der er am Ende nur mit Ehrlichkeit wieder herauskommt.